9. März 2017

Gästeführung im religiösen Spannungsfeld – 250 Teilnehmer beim 2. Deutschen Gästeführertag


250 Gästeführer und Touristiker aus ganz Deutschland nahmen Anfang März am 2. Deutschen Gästeführertag in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt teil. Mit Unterstützung des Vereins Erfurter Gästeführer veranstaltete der BVGD dort seine jährliche Fachtagung und Mitgliederversammlung (JHV).

Oberbürgermeister Andreas Bausewein empfing die Gäste im Ratssaal des neogotischen Rathauses mit den Worten: „Willkommen in der schönsten Großstadt Deutschlands!“ Hier habe der große Reformator Martin Luther studiert und eine zeitlang im Augustinerkloster gelebt. Glück habe Erfurt im 2. Weltkrieg gehabt, weil man den Zerstörungen weitgehend entgangen sei, so Bausewein. Und derzeit freue man sich über den Zuzugs-Boom in die Stadt. Nach einem Abriss über die Nachkriegsgeschichte Erfurts bat der OB die Gästeführer um Werbung für Erfurt und lud sie ein, möglichst regelmäßig wiederzukommen.

Die BVGD-Vorsitzende Dr. Jäger und die Vorsitzende des Vereins Erfurter Gästeführer, Petra Bischoff bedankten sich für die Einladung und Bewirtung durch die Stadt Erfurt und betonten, wie erfolgreich sich der Verband in mehr als 20 Jahren seit seiner Gründung entwickelt habe.

Zur anschließenden Eröffnung der Fachtagung im historischen Kaisersaal sprachen Dr. Ute Jäger (BVGD-Vorsitzende), Wolfgang Tiefensee (Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft), Bärbel Grönegres (Geschäftsführerin Thüringer Tourismus GmbH) und Dr. Carmen Hildebrandt (Geschäftsführerin Erfurt Tourismus und Marketing GmbH) die Grußworte.

Im Jahr des Reformationsjubiläums  lautete das Tagungsthema „Mein Gott, Dein Gott – Gästeführung im religiösen Spannungsfeld“. Zunächst referierte Jan von Campenhausen, Theologischer Direktor der Evangelischen Wittenbergstiftung über den spirituellen Tourismus weltweit zum Reformationsjubiläum 2017.

Prof. Dr. Wolfgang Schmid, Historiker der Universität Trier, machte Frömmigkeit und Kommerz  im spirituellen Tourismus am Beispiel von Wallfahrten fest. Thomas Ritschel von der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen ging auf Gästeführungen im religiösen Kontext am Praxisbeispiel „Lutherfinder“ ein. Und Harald Schlüter vom Domforum Köln referierte über „Kirchenführungen zwischen Sakralraum und Touristenmagnet“.

Mehr im Verbandsmagazin Cicerone ab Juni 2017