Regionale Gästeführertage in Baden-Württemberg von 2014 bis 2018
1. Baden-Württembergisches Gästeführer-Forum 2018 – Erfolgreiche Premiere in Heidelberg

Ein neues Landestreffen ist aus der Taufe gehoben worden: Das 1. Baden-Württembergische Gästeführer-Forum fand am 26.-27. Oktober 2018 in Heidelberg statt. Es dauerte eine Weile bis es soweit war. Wir, die Heidelberger Gästeführer, hatten viele Bedenken, aber wir haben es gewagt. Die Reaktion der Kolleginnen und Kollegen aus ganz Baden-Württemberg übertraf alle unsere Erwartungen. Wir waren überwältigt, wie groß das Interesse an einem Treffen mit anderen Stadt-, Schloss-, Landschafts- und Klosterführern im „Ländle“ ist. Die 16-monatige Planungszeit hat Früchte getragen und wir konnten ca. 160 Gästeführer und Touristiker zur Tagung willkommen heißen. Bis auf wenige Kollegen konnten wir allen Interessierten ihre Teilnahme bestätigen. Wir hoffen, dass beim nächsten Forum die Räumlichkeiten keine Grenze setzen werden.

Es freute uns, dass unter den Teilnehmern auch viele Vertreter von Tourismuseinrichtungen waren. Wir Gästeführer arbeiten ja oft Hand in Hand mit dem örtlichen Stadtmarketing, den Vertretern der Region oder des Landes. So erfuhren wir, Ausrichter des 1. Forums, großzügige Unterstützung durch die Heidelberg Marketing GmbH sowie durch die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württembergs. Offenbar wird die Notwendigkeit solcher Treffen auch auf politischer Ebene gesehen. Die Teilnehmenden wurden persönlich von Gisela Splett, der Staatssekretärin des Finanzministeriums, begrüßt. Der für den Tourismus zuständige Minister, Guido Wolf, hielt den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Gästeführer in Baden-Württemberg – eine Erfolgsgeschichte für den Tourismus im Land“.
Für Fachvorträge konnten wir bekannte wissenschaftliche Kapazitäten gewinnen, wie Prof. Bernd Schneidmüller, Direktor des Historischen Seminars an der Universität Heidelberg, Prof. Frieder Hepp, Direktor des Kurpfälzischen Museums Heidelberg, und Dr. Daniel Kofahl, Ernährungswissenschaftler im Büro für Agrarpolitik und Ernährungskultur. In verschiedenen Workshops und Referaten informierten sich die Teilnehmer über praktische Anforderungen unseres Berufs. Die Workshop-Themen reichten von der rechtlichen Stellung des Gästeführers über Vereinsgründung, Nutzung von Audiogeräten bis zur Konzipierung einer Erlebnisführung. Die Kaffeepausen sowie die abendliche Schifffahrt auf dem Neckar boten Gelegenheiten zum Kennenlernen und Erfahrungsaustausch. Das Nachprogramm mit zahlreichen thematischen Schloss- und Stadtführungen rundete das Tagungsprogramm ab.
Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen, Interessierten und Unterstützern dafür, dass sie unserer Einladung gefolgt sind und das 1. Baden-Württembergische Gästeführer-Forum 2018 möglich gemacht haben. Wir, die Heidelberger Gästeführer, haben uns über die Begegnung in Heidelberg, über den Gedankenaustausch und das Kennenlernen von neuen Kolleginnen und Kollegen aus ganz Baden-Württemberg sehr gefreut. Wer wagt, gewinnt!
Gabriela Skolaut und Kristiina Iso-Kokkila, Heidelberger Gästeführer e. V.
4. Bodenseegästeführertag in Konstanz – Austausch der Gästeführer beim Dialog am See
Gastgeber war die Marketing und Tourismus Konstanz GmbH, mitorganisiert wurde die Tagung vom Gästeführerverein Lindau-Bodensee e.V. und dem Sprecher der Vorarlberg Guides. Ziel der Tagung war erneut, den regen Austausch sowie die strukturierte Fortbildung der Gästeführer rund um den Bodensee fortzusetzen.
Rund 130 Gästeführer waren der Einladung nach Konstanz gefolgt. Norbert Henneberger von der Bereichsleitung Tourismus in der Konstanz gab einen Überblick über die Entwicklung des Tourismus in der Stadt vom Ende des 19. Jh. bis heute. Er führte aus, dass Konstanz – bezogen auf die Bettenauslastung – derzeit deutschlandweit an der Spitze stehe. Ein stetiges Übernachtungsplus führt dazu, dass neue Hotelprojekte geplant sind. Eine bezaubernde Altstadt, die attraktive Region und die Internationalität der Stadt Konstanz locken immer mehr Gäste an.
Der Vortrag von Ruth Bader referierte dagegen unter dem Motto „Habemus papam!“ über die einzigartige Papstwahl auf dem Konstanzer Konzil. Vor genau 600 Jahren fand in Konstanz die einzig gültige Papstwahl nördlich der Alpen statt. Anlässlich dieses Jubiläums wurde ein breites Angebot erarbeitet, das über Ausstellungen und Vorträge bis hin zu inszenierten Stadtführungen reichte.
Carmen Reisch, Leiterin des Servicezentrums der Insel Mainau, präsentierte schließlich die Blumeninsel im Bodensee. Mit knapp 1,2 Millionen Besuchern pro Jahr liegt die Insel Mainau unter den zehn beliebtesten deutschen Urlaubsdestinationen. In diesem Jahr präsentiert sich die Mainau unter einem mathematischen Motto (Insel x Palme)2. Bei genauem Hinsehen sind in vielen Blumen und Pflanzen mathematische Formen zu erkennen. Ziel des internationalen Vereins Bodenseegärten ist, die unterschiedlichen Gärten und die Bekanntheit der Gartenkultur rund um den See zu erhöhen.
Monika Grünenfelder, Geschäftsführerin des Vereins, informierte über die geplante Gartengästeführerausbildung. Diese soll im Jahr 2018 in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim vermutlich in Lindau stattfinden. Ein Vertreter des Bodensee West Tourismus e.V. stellte das kulturelle Angebot am westlichen Bodensee vor. Zahlreiche neue Attraktionen sollen die Gäste dorthin locken, darunter zum Beispiel die Ausstellung „Eine Königin macht Dampf“ auf Schloss Arenenberg, ein literarischer Radweg, ein neuer Hortensienweg im Landschaftspark oder das Motto „Kirchen, Klöster und Konzil“.
Nach vielen spannenden Vorträgen und neu gewonnenen Informationen startete das abwechslungsreiche Nachmittagsprogramm. Gleich sieben unterschiedliche Angebote standen dabei für die Bodenseegästeführer zur Auswahl. Aufgrund der positiven Resonanz wird die Tagung fortgesetzt. Die beiden Initiatoren der Tagung, Ursula Ippen, Vorsitzende des Gästeführer-Verein Lindau-Bodensee e.V. und der Sprecher der Vorarlberg Guides, Christoph Jungblut, erhielten bereits die Zusage, dass sich die Guides im Jahr 2018 in St. Gallen und im Jahr 2019 auf der Insel Mainau treffen werden.
Ursula Ippen, Gästeführerverein Lindau-Bodensee
http://www.gaestefuehrerverein-lindau.de

Austausch der Gästeführer beim „Dialog am See“ –
3. Bodenseegästeführertag in Friedrichshafen im März 2016
Zum dritten Mal trafen sich die Gästeführer des Bodenseeraumes zum „Dialog am See“ mit dem Ziel, den regen Austausch sowie die strukturierte Fortbildung der Gästeführer rund um den See fortzusetzen. Gastgeber war die Tourist Information Friedrichshafen, mitorganisiert wurde die Tagung von den Museen in Friedrichshafen, dem Gästeführerverein Lindau und dem Sprecher der Vorarlberg Guides. Rund 130 Gästeführer folgten der Einladung nach Friedrichshafen. Jennifer Brosy, Leiterin der Tourist Information Friedrichshafen, moderierte professionell und charmant das interessante Programm.
Foto: Gästeführerverein Lindau Bodensee e. V.
Gelungene Premiere für den 1. Bodensee-Gästeführertag – Treffen am 1.3.2014 in der Lindauer Inselhalle
Carsten Holz, Geschäftsführer der Lindau Tourismus und Kongress GmbH, begrüßte am 1. März 2014 in der Inselhalle Lindau ca. 60 Gastgeber aus Lindau und fast hundert Gästeführer aus der ganzen Bodenseeregion. Dabei betonte er, Gästeführer und Vermieter hätten den persönlichen Kontakt zu den Gästen und könnten die Marke Lindau mit ihrem mediterranen Flair daher am besten emotional vermitteln. Deshalb sei es sinnvoll, sich gegenseitig kennenzulernen und zu vernetzen. In seinem Referat betonte er die besonders ertragreiche wirtschaftliche Komponente der Kongresse und Tagungen für die Stadt Lindau, deren Ertrag in die Millionen gehe.
Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn stellte anhand der Ausstellungen zu Picasso, Chagall und Mirò in den letzten drei Jahren fest, dass sie jedes Jahr in Lindau etwa drei Millionen Euro an Brutto-Wertschöpfung erbracht und Lindau ein positives kulturelles Image verliehen hätten. Heuer gebe es zum 60. Todestag von Henri Matisse eine Ausstellung mit seinen Werken außer in London und New York nur noch in Lindau.
Während die Gastgeber Lindaus in einem eigenen Forum ein Programm der Tourismus und Kongress GmbH Lindau geboten bekamen, freute sich Usula Ippen vom Gästeführerverein Lindau über die Gästeführer aus der ganzen Bodenseeregion und zwei Referenten, die ihrer Einladung gefolgt waren. Christian Frick, Schatzmeister des BVGD, referierte in humorvoller Weise über rechtliche Aspekte vor und nach der Führung. Und Dr. Markus Naser, Akademischer Rat an der Universität Würzburg, beschäftigte sich mit der Geschichte der Reichsstadt Lindau und räumte dabei mit dem Begriff „Freie Reichsstadt“ auf: „Freie Reichsstädte“ habe es nie gegeben. Lindau war im 13. Jahrhundert unter den Staufern eine Reichsstadt geworden, was die ihnen folgenden Habsburger dann bestätigten.
Ein besonderes Schmankerl waren nicht nur für die Gästeführer aus der Bodenseeregion die sieben Führungen, die die Lindauer Kolleginnen zum Abschluss anboten. Selbst Einheimische bekamen Einblicke nicht nur in die historischen Besonderheiten ihrer Stadt sondern auch Zugang zu Häusern und Höfen, der normalerweise nicht möglich ist.
Das beste Ergebnis dieser Tagung ist mit Sicherheit die Einigkeit darüber, dass solche Treffen nun jährlich stattfinden sollten, jeweils in einer anderen Stadt der Bodensee-Region. Die vielen E-Mails aus Vorarlberg, der Schweiz und aus Deutschland an die Vorsitzende des Gästeführervereins, Ursula Ippen, sind ein Beweis dafür. Der Sprecher der Austrian Gides Vorarlberg, Christioph Jungblut, signalisierte bereits, dass die nächste Tagung der Bodensee-Gästeführer in Bregenz stattfinden kann. Das Treffen in Lindau war also eine gelungene Premiere!
Hermann Dorfmüller,
Gästeführerverein Lindau Bodensee e. V.
www.gaestefuehrerverein-lindau.de