Sachsen

Gästeführertage in Sachsen bis 2018

Drei Länder. Drei Sprachen. Gemeinsame Gäste – 3. Sächsischer Gästeführertag in Zittau

Sächsischer Gästeführertag in Zittau 2018

Zittau, gelegen im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien, war der Austragungsort des Sächsischen Gästeführertages 2018. Rund 40 Gästeführer kamen zusammen, um sich über das Thema „Interkulturelle Kompetenzen“ zu informieren und in Erfahrungsaustausch zu treten. Eingeladen hatte Carola Knipping, Stellvertretende Vorsitzende des Tourismusverbandes Dresden. Für den BVGD war Vorstandsmitglied Beate Krauße dabei.

Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker würdigte in seiner Begrüßungsrede die Arbeit der Gästeführer in der Stadt. Er schilderte die Besonderheiten der geschichtlich gewachsenen Verbindungen mit den nahen Orten im polnischen und tschechischen Gebiet. Für Zittau ist aktuell die Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt 2025 das Thema!

Peter Knüverer, Museumsdirektor des Zittauer Stadtmuseums, berichtete über die bekanntesten Sehenswürdigkeiten: die einzigartigen Zittauer Fastentücher und der Epithapienschatz. Hierfür wurden eigens Fastentuch- und Epithapienerklärer ausgebildt. Die Fastentücher haben jährlich bis zu 40.000 Besucher. Als besonderes, grenzüberschreitendes Projekt wurde die touristische Route Via Sacra vorgestellt. In allen drei Ländern sind dabei herausragende sakrale Sehenswürdigkeiten der gemeinsamen Geschichte einbezogen.

Für das Tourismuszentrum Zittau sprach Angela Muder über die Zusammenarbeit mit den Gästeführern und die Erfahrungen mit den verschiedensprachigen Gästen. Hier sind zunehmend Gästeführer mit sicheren Sprachkompetenzen gefragt. Der Einsatz einer Muttersprachlerin hat sich für das Tourismuszentrum als Türöffner für die Zusammenarbeit mit Einrichtungen über die Grenze hinaus gezeigt.

Jochen Kaminsky von der IG der Gästeführer im Dreiländereck Oberlausitz ist gleichzeitig Betreiber des privaten Tourismusbüros „Lusatio-superior“. Er arbeitet als Gästeführer und grenzüberschreitend auch als Reiseleiter. Während die Zusammenarbeit mit den Museen schon gut sei, gebe es immer wieder Probleme mit Absprachen vor Ort. Diese würden oft nur als Empfehlungen verstanden, so Kaminsky, sodass man manchmal vor verschlossenen Türen stehe. Zur Verbesserung der Kommunikation schlug er vor, die Gästeführer künftig grenzüberschreitend aus- und weiterzubilden.

Nach der Mittagspause konnten das Große und das Kleine Fastentuch besichtigt werden. Der ehemalige Museumsdirektor Volker Dudek gab einen Einblick in die umfassende Bildsprache und Geschichte der außergewöhnlichen Fastentücher aus den Jahren 1472 und 1573. Beim Themenkarussell am Nachmittag wurden Erfahrungen zum Motto des Tages ausgetauscht, über Gästeführungen in Verbindung mit Barrierefreiheit sowie über Kulinarische Führungen diskutiert.

Da in diesem Jahr erstmals ein Vorprogramm mit angeboten wurde, bestand die Möglichkeit nicht nur Zittau, sondern auch das angrenzende Zittauer Gebirge mit der Burg- und Klosteranlage Oybin kennenzulernen. Gästeführer sind gerne auch Schauspieler! Das zeigte Jochen Kaminsky als Nachtwächter und in einer Sonderaufführung seines kleinen Theaters im Zittauer Salzhaus. Zum Abschluss des gelungenen Gästeführertages gab es bereits die Einladung zum 4. Sächsischen Gästeführertag 2019 nach Meißen.

Bericht: Beate Krauße

Digitalisierung als Schwerpunktthema – 2. Sächsischer Gästeführertag 2017 in Chemnitz

Am 8. November 2017 fand in Chemnitz der 2. Sächsische Gästeführertag statt. Die Schirmherrschaft hatte, wie bereits bei der Premiere am 18. März 2015, der Tourismusverband Dresden e.V.

Teilnehmer des 2. Sächs. Gästeführertags in Chemnitz 2017

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, Barbara Ludwig, hieß die Teilnehmer herzlich willkommen. Die angereisten 60 Gästeführer freuten sich über diese Wertschätzung. An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, dass es eine rege Unterstützung für den 2. Sächsischen Gästeführertages von ganz unterschiedlichen Seiten des Chemnitzer Stadtlebens gab.

Die Veranstaltung bot den Sächsischen Gästeführern sowie auch Kollegen aus angrenzenden Bundesländern die Gelegenheit ihr Wissen zu erweitern, neue Wege zu entdecken und vor allem Kontakte zu Kollegen zu knüpfen und zu vertiefen. Das Thema Digitalisierung stand im Mittelpunkt. Falk Sieghard Gruner von der medienspinnerei Chemnitz führte mit einem sehr guten Vortrag in die Thematik ein. Anschließend konnten sich alle Teilnehmer mit den Chemnitzer Gästeführern auf den Weg machen und die Stadt Chemnitz entdecken oder sich im Staatlichen Museum für Archäologie umsehen. Das Museum war auch gleichzeitig der Veranstaltungsort.

Gesprächsrunde beim 2. Sächs. Gästeführertag in Chemnitz

Danach hatten die Gästeführer Gelegenheit, sich an thematisch ausgerichteten Gesprächsrunden zu beteiligen. Es ging um Neue Medien (Facebook, Twitter, Instagram usw.), Smartphones als Stadtführer – Konkurrenz oder Chance sowie Führungen für spezielle Gruppen (Kinder, Personen mit einem Handicap, leichte Sprache usw.).

BVGD-Vorstandsmitglied Beate Krausse beim 2. Sächs. Gästeführertag in Chemnitz

Besonderes Interesse galt auch der Frage, wann der Beruf Gästeführer als offizieller Beruf anerkannt wird. Hier stellte sich Beate Krauße vom Bundesverband der Gästeführer den Fragen, Wünschen und Anregungen der Kollegen.

Auch die Besonderheiten von Chemnitz – Industriekultur und Industriestadt – wurden vorgestellt. Auch unter dem Aspekt, dass man als Gästeführer wissen sollte, was in anderen Städten der Region wichtig ist. Und warum nicht auch mal für eine andere Stadt Werbung machen oder für einen anderen Gästeführer? Vielleicht wäre auch eine Zusammenarbeit möglich? Denn unterm Strich profitieren wir alle davon.

Alle erarbeitenden Punkte wurde im Anschluss dem gesamten Kreis vorgestellt. Zum Abschluss ging es zum ältesten Wahrzeichen von Chemnitz, dem Roten Turm. Dieser ist auch gleichzeitig das Vorbild für die Plastikverpackung des Spülmittels „Fit“. Eine „Fit-Miniaturflasche“ erhielten die Gäste als Erinnerung zum Mitnehmen. Im Roten Turm klang der 2. Sächsische Gästeführertag mit einem Gläschen Sekt aus.

Bericht und Fotos:
Carola Knipping (Stellv. Vorsitzende Tourismusverband Dresden e. V.):

1. Sächsischer Gästeführertag in Dresden 2015

Die Teilnehmer des 1. Sächsischen Gästeführertages in Dresden im März 2015
Die Teilnehmer des 1. Sächsischen Gästeführertages in Dresden im März 2015 (Foto: Uta Schirmer)

„Erfahrungsaustausch und Qualifizierung“ waren die wesentlichen Motive für die Ausrichtung des 1. Sächsischen Gästeführertags in Dresden. Der Tourismusverband Dresden e. V. (TVD) und der Landestourismusverband Sachsen e. V. (LTV) hatten im März zu dem Treffen geladen.  Carola Knipping, die stellvertretende Vorsitzende des TVD und Leiterin des Ressorts Gästeführer freute sich über die Teilnahme von 80 Interessierten, die im Plenarsaal des Sächsischen Landtages empfangen wurden.

„Wie viel persönliche Meinung gehört in eine Gästeführung?“ lautete im Programm ein Vortrag von Frank Richter, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung. Der sächsische Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler hielt einen Impulsvortrag zum Thema „Gästeführer als Botschafter für Sachsen“ mit anschließender Diskussionsrunde. Außerdem gab es umfassende Informationen zum 500. Reformationsjubiläum 2017 in Mitteldeutschland sowie Stadt- und Museumsführungen – von Kollegen für Kollegen.

Am Rande des Treffens konnten die Gästeführer aus Sachsen Fragen und Probleme ansprechen, die sie bisher nur weitgehend lokal oder themenbezogen behandeln konnten. Für den sächsischen Tourismus – der 2014 mit fast 19 Millionen Übernachtungen sein bestes Ergebnis erzielte – wirkt sich diese Netzwerkarbeit positiv aus, da ist sich Carola Knipping sicher. Denn zur Professionalität eines Gästeführers gehöre auch der regionale Austausch untereinander.

1. Gästeführertag in der Region Erzgebirge 2013

1. Gästeführertag in der Region Erzgebirge
1. Gästeführertag in der Region Erzgebirge

Am 14.09.2013 lud der Tourismusverband Erzgebirge e.V. in Kooperation mit den Gästeführern ERZGEBIRGE e.V. Vertreter verschiedener Vereine ein, die Gäste in der Region führen und betreuen.

Neben Wanderleitern des Erzgebirgsvereins, Mitgliedern der zertifizierten Natur- und Landschaftsführer sowie Stadtführern, erschienen dazu auch Reiseleiter. Karsten Gräning, stellvertretender Geschäftsführer des TV Erzgebirge, stellte „Die touristische Entwicklung des Erzgebirges, Themen & Angebote für Gästeführer 2014/2015“ vor. Hier wurde besonders hervorgehoben, dass der TV Erzgebirge die Gästeführer als wichtiges Bindeglied zwischen den Gästen und der Region sieht und deren Aktivitäten sehr schätzt.

Annegret Wachter vom Management UNESCO-Welterbeprojekt „Montanregion Erzgebirge“ gab Auskunft über den Stand der Antragstellung und konnte bereits den Termin für die Anerkennung 2015 in Aussicht stellen. Der Bundeswegewart des Erzgebirgsvereins, Hartmut Wagner, erläuterte aktuelle Beispiele der „Benutzung und Ausschilderung von Wanderwegen“ im Raum Sayda in der Zusammenarbeit mit regionalen Sponsoren.

Rolf Mögel, Vorsitzender des Vereins Gästeführer ERZGEBIRGE, referierte schließlich über die Weiterbildung von Gästeführern und speziell über die Zertifizierung für Gästeführer nach europäischem Standard DIN EN 15565. Die Diskussionen lieferten zahlreiche Hinweise, gerade zur unterschiedlichen Qualifizierung der Gästeführer und Reisebegleiter sowie deren Honoraren. Auch wurde dringend darauf hingewiesen, dass es an der Zeit sei, sich als Gästeführer für die Welterbeobjekte „Montanregion Erzgebirge“ besonders zu schulen. Die über 40 Teilnehmer beschlossen, am 22. März 2014 einen zweiten Gästeführertag des Erzgebirges durchzuführen.

Rolf Mögel
Gästeführer ERZGEBIRGE e.V.
www.gaestefuehrer-online.de